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Spitex-Geschichte einer Fachfrau Hauswirtschaft

Sibylle Wagner, Fachfrau Hauswirtschaft

Donnerstag, 22. Juli 2023, 10.34 Uhr

Zusammen mit meiner 81-jährigen Klientin räume ich ihren Geschirrspüler ein. Sie holt gerade eine Schüssel im Wohnzimmer. Ihr zwei Jahre älterer Ehemann ist zum Einkaufen gefahren. Später werde ich ihm helfen seine Einkäufe ins dritte Stockwerk zu tragen. Ich und mein Team der Spitex Nidwalden unterstützen das Paar seit drei Jahren einmal wöchentlich während zwei Stunden bei der Haushaltsführung. Dies mit regelmässigen Arbeiten, die für das Paar zu anstrengend sind oder bei denen sie sich, beispielsweise wegen des nachlassenden Gleichgewichtssinns, in Gefahr begeben würden.


Dabei ist es uns wichtig, die Selbstständigkeit unserer Klienten zu erhalten und zu fördern. Vor meinem ersten Einsatz hat eine Teamleiterin bereits abgeklärt, bei welchen Aufgaben Unterstützung benötigt wird. Wenn immer möglich wird auch das private Umfeld einbezogen. Doch die drei Kinder des Paares wohnen ausserhalb des Kantons und sind berufstätig. Bei unseren Einsätzen schauen wir zuweilen auch gemeinsam mit den Klienten, welche Nahrungsmittel demnächst verbraucht werden sollten, und erkundigen uns nach dem Befinden. Wir hören aber auch gerne zu, wenn sie uns von ihren Erlebnissen erzählen.


Somit leisten wir nicht nur hauswirtschaftliche Hilfe, sondern auch einen wichtigen, sozialen Beitrag. Zu unserer Aufgabe zählt auch Veränderungen – wie nachlassende Körperpflege oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustands – zu erkennen. In solchen Fällen suchen wir das Gespräch, auch mit den Angehörigen.


Ich bin im Jahr 2014 als Quereinsteigerin zur Spitex Nidwalden gekommen. Davor war ich Zahnarzthelferin und im Service tätig. Schon da habe ich mit Menschen zusammengearbeitet. Meine heutige Tätigkeit als Hauswirtschafts-Fachfrau erachte ich als besonders befriedigend und wertvoll. Ich ermögliche damit jemandem den Wunsch, möglichst lange zu Hause wohnen zu bleiben. Klar, es gibt auch schwierige Situationen. Insbesondere, wenn ich bei Demenz- oder Krebspatienten im Einsatz bin. Dann bin ich besonders froh, dass wir mit internen Schulungen und Weiterbildungen sehr gut auch auf solche Situationen vorbereitet werden und ich bei Bedarf unterstützt werde.


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